«A New Sheriff in Town …» – Die massiven Folgen von US-Präsident Trumps disruptiven Entscheidungen für die Geopolitik

Innerhalb weniger Tage ist es US-Präsident Donald Trump gelungen, die geltende Geopolitik auf den Kopf zu stellen. Die regelbasierte Weltordnung, internationale Gremien und multilaterale Vereinbarungen waren Trump schon immer ein Dorn im Auge. Als Dealmaker kennt er nur das Geschäft – damit will er die USA wieder groß und reich machen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, etwa massive Strafzölle gegen Nachbarstaaten und bisherige Handelspartner wie Kanada oder Mexiko. Für langjährige Alliierte wie Europa kennt Trump ebenso kein Pardon, denn für ihn ist die EU ein Fehlkonstrukt, das gegründet wurde, um den USA zu schaden. Besonders dramatisch stellt sich die Situation für die Ukraine dar, da er sie und Präsident Selenskyj für den Krieg verantwortlich macht.

Der offene Streit zwischen Trump und Selenskyj im Oval Office des Weißen Hauses war nur der Auftakt. Inzwischen hat Trump seine Drohung wahr gemacht und die neueste US-Militärhilfe für die Ukraine blockiert sowie die Unterstützung durch die US-Nachrichtendienste massiv eingeschränkt. Ein russisch-amerikanischer Diktatfrieden in der Ukraine wäre nicht nur für das Land selbst eine Katastrophe, sondern auch für Europa. Die rätselhafte Kehrtwende in der US-Außen- und Handelspolitik betrifft jedoch nicht allein Europa, sondern alle Regionen und Länder. Die Zeit der Verhandlungslösungen ist endgültig vorbei. Eine neue Ära der Machtpolitik hat soeben begonnen, in der das Recht des Stärkeren gilt. Dadurch gerät die gesamte Geopolitik ins Wanken – mit unabsehbaren Folgen.

Mit Herfried Münkler, einem der führenden Experten für Geopolitik, internationale Beziehungen und strategische Studien im deutschsprachigen Raum, haben wir einen herausragenden Kenner dieser Entwicklungen zu Gast. Seine Analysen zu Krieg, Macht und Ordnung bieten wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven Europas.